Dienstag, 16. April 2024

31.05.2016
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Broder raucht jetzt zurück!

Broder raucht jetzt zurück!
Der Journalist Henryk M. Broder ist Nichtraucher. Und bislang, so schrieb er in seinem Kommentar "Ich rauche jetzt zurück" am 25.5.16 in der "Welt", fand er es "richtig und gerecht, dass die Raucher nach und nach gezähmt wurden". Schließlich, so seine Argmentation, wolle er auch nicht gegen seinen Willen zum Biertrinken oder dem Verzehr von Tofu-Buletten genötigt werden.

Nun aber, findet auch Broder, "ist die Grenze des Nötigen und Zulässigen erreicht, nein: überschritten. Eine neue EU-Verordnung ist in Kraft getreten, wonach Tabak- und Zigarettenpackungen sowohl auf der Vorder- wie der Rückseite Schockbilder zeigen müssen: verfaulte Zähne, offene Wunden und Karzinome - alles Folgen des Tabakkonsums."

"Die bis dahin geltende EU-Richtlinie 2001/37 über die Aufmachung und den Verkauf von Tabakerzeugnissen und die mit ihr verbundenen Warnungen - wie 'Rauchen kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen'", so Broder weiter, habe "wohl nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Dennoch bleibt die Frage, ob die Regierung, in diesem Fall als der verlängerte Arm der EU, nicht nur den Rauchern, sondern uns allen etwas zu viel des Guten zumutet. Wir leben sowieso in einer Erziehungsdiktatur, in der uns täglich gesagt wird, wie wir uns ernähren, wie viel CO2 wir produzieren dürfen und dass wir Sport treiben sollen, um im Alter fit zu bleiben."

Und am Ende seines Kommentars resümmiert Border süffisant: "Am besten für uns und die Umwelt wäre es, wenn wir nichts essen und nur sporadisch atmen würden. Wo bleibt da die Eigenverantwortung? Ist sie nichts mehr wert? Wird sie vollends ausgelagert? Ich muss mit dem Rauchen nicht aufhören, weil ich damit nicht angefangen werde. Aber jetzt werde ich gleich vor die Tür gehen und eine paffen. Aus Solidarität mit den Rauchern."

Es ist zu hoffen, dass neben Henrky M. Broder weitere Nichtraucher erkennen, dass die Nichtraucherschutz-Gesetzgebung nicht das unbehelligte und unbelästigte Leben schützt, sondern die Bevormundung der Menschen zementiert.

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