Köln: Klatsche für den Anstand
Manuel Brug, Feuilletonredakteur der Tageszeitung "Die Welt" macht in seinem heutigen Kommentar den richtigen Punkt: Dass der in England lebende iranische Cembalist Mahan Esfahani von der Bühne der Kölne Philharmonie gezischt wurde, ist eher ein Ausdruck einer zunehmenden Verrohung der Sitten als ein Indiz für Raum greifenden Rassismus.
Es ist nicht nur billig und einfach, alle negativen Ereignisse und Erfahrtungen als Folge rassistischen Gedankensguts zu werten. Es ist auch falsch und gefährlich, da es zu völlig falschen Schlussfolgerungen führt und zudem das Denken in Stereotypen fördert.
Brug ordnet das Geschehen in eine zu beobachtende Zunahme von Rücksichtslosigkeit gegenüber besonderen, wenn schon nicht heiligen, so doch zumindest ein besonderes Verhalten wünschenswert machenden Orten und Anlässen ein. Brug schreibt: "Immer mehr Besucher nehmen keinerlei Rücksicht mehr auf die Künstler und die anderen im Saal. Da fallen Wasserflaschen um, Telefone klingen und piepen, Mails werden geprüft, man spricht ungeniert mit dem Partner – so wie zu Hause bei Kommentaren vor dem Fernseher. ... Disziplin und Konzentration werden auch hier immer mehr zu Fremdwörtern. Dafür ist dieses aus dem Ruder gelaufene Köln-Konzert ein besonders krasses Beispiel."
Kulturlosigkeit ist keine politische Einstellung, auch keine, die man als kulturlos bezeichnen könnte. Man wird der Kulturlosigkeit auch nicht dadurch Herr, dass man sie künstlich mit politischer Bedeutung auflädt.
Foto: iStock
Es ist nicht nur billig und einfach, alle negativen Ereignisse und Erfahrtungen als Folge rassistischen Gedankensguts zu werten. Es ist auch falsch und gefährlich, da es zu völlig falschen Schlussfolgerungen führt und zudem das Denken in Stereotypen fördert.
Brug ordnet das Geschehen in eine zu beobachtende Zunahme von Rücksichtslosigkeit gegenüber besonderen, wenn schon nicht heiligen, so doch zumindest ein besonderes Verhalten wünschenswert machenden Orten und Anlässen ein. Brug schreibt: "Immer mehr Besucher nehmen keinerlei Rücksicht mehr auf die Künstler und die anderen im Saal. Da fallen Wasserflaschen um, Telefone klingen und piepen, Mails werden geprüft, man spricht ungeniert mit dem Partner – so wie zu Hause bei Kommentaren vor dem Fernseher. ... Disziplin und Konzentration werden auch hier immer mehr zu Fremdwörtern. Dafür ist dieses aus dem Ruder gelaufene Köln-Konzert ein besonders krasses Beispiel."
Kulturlosigkeit ist keine politische Einstellung, auch keine, die man als kulturlos bezeichnen könnte. Man wird der Kulturlosigkeit auch nicht dadurch Herr, dass man sie künstlich mit politischer Bedeutung auflädt.
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