15.09.2017
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Dr.Goodwin (SPD) und die Lehrerkaste

Dr.Goodwin (SPD) und die Lehrerkaste
Roland Dittmar(li), BFT Vorstandsmitglied, beim gemütlichen Plausch inklusive Tiefgang mit Dr.Bernhard Goodwin (re), der für den neuen Bundestag für die SPD kandidiert.

Dr.Goodwin definiert den „mündigen Bürger“. Für ihn tauchen verschiedene Aspekte, die auch unterschiedlich von den Parteien bewertet werden. Die SPD sei aber die richtige Adresse, weil man den Bürger als individuelle Instanz sieht, die ein hohes Maß an Eigenverantwortlich innehat, und zwar unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Schicht oder Bildung. So sieht er bei der Altersversorgung, wie auch beim Gesundheitsschutz weniger Handlungsbedarf. Hingegen beim Jugendschutz sehr wohl, denn die Jugendlichen seien ja nicht mündig und deshalb ist es angebracht, Regeln und Gesetze aufzustellen. In der Politik sieht Dr.Goodwin aber durchaus Tendenzen zur Bevormundung. Es gibt wohl immer wieder Politiker, die eigene Lebensvorstellungen anderen aufdrücken wollen und gerne andere Leute erziehen wollen. Wörtlich nannte er es „Lehrerkaste“, die er auch innerhalb der SPD erlebt, verweist aber dabei auf die Parteien, die eine elitäre Klientel bedienen, bei denen dieses Phänomen häufiger auftritt. Insgesamt sieht er die SPD als bürgernahe Partei in dieser Frage.
Zum Thema „Verbote“ und „Verbraucherschutz“ betont Dr.Goodwin, dass er auf die Bürger vertraue, aber auch den Staat in der Pflicht sieht. Ein etwas seltsames Beispiel führt er an: für den Bürger wäre ein Werbeverbot von Zigarettenwerbung sicher kein Nachteil, da ja dann die Zigaretten billiger werden, weil man die Werbung nicht mehr mitbezahlen muss. Bei Alkoholverboten weicht er eher aus und relativiert.
Zur Gewissensfrage bei Abstimmungen (hier erwähnte BFT die Diskussion um 18 SPD-Abgeordnete im Landtag von NRW bei der Abstimmung zum Rauchverbot, die zur Parteiraison angehalten wurden) meint Dr.Bernhard Goodwin, dass er sein Mandat dahingehend versteht, Gutes für die Bürgerinnen und Bürger zu tun. Als Direktkandidat steht er im Wort bei seinen Wählerinnen und Wählern in seinem Münchner Wahlkreis. In der Frage zum Parteizwang sieht er seine Chance in der Kooperation. Getreu dem Motto „geben und nehmen“ meint er, dass man mehr erreichen könne als Abgeordneter, wenn man mal mitgeht und dann auch mal seine Überzeugungen mit Hilfe anderer Genossen durchbekommt.